Interessanterweise findet man in der Business Literatur bloss eine beschränkte Zahl von Untersuchungen zu den Vorteilen von haptischen Mitteln im betrieblichen Umfeld. Sowohl unsere praktischen Erfahrungen wie auch unsere wissenschaftlichen Untersuchungen zeigen jedoch, dass flexibles Modellieren ganz entscheidend zum Projekterfolg beitragen kann. Bei den von uns moderierten Lösungsprozessen kommen verschiedene Artefakte zum Einsatz. Im Vordergrund stehen gegenständliche Modelle, hergestellt mit einfachen Mitteln wie Papier, Karton, Spielfiguren, Knetmasse, Legobausteinen oder ähnlichem. Wichtig ist dabei vor allem die Möglichkeit, etwas Gegenständliches im wahrsten Sinne be-greifbar zu machen. Modelle können dem Testen von Hypothesen dienen, Entscheidungsprozesse unterstützen oder schlicht Verständnis für die Situation schaffen. Dabei ist nicht das Artefakt das Ziel, sondern die Interaktion und der Lernprozess. Es geht also nicht darum, möglichst perfekte Modelle zu entwickeln, sondern die wesentlichen Ideen möglichst einfach auf den Punkt zu bringen, um so den Diskussions- und Erkenntnisprozess effizient und effektiv unterstützen zu können. Diese Art von einfacher Modellierung nennen wir in Anlehnung an das Buch von Michael Schrage ‚Serious Play‘. Die Methodik hat insbesondere folgende Vorteile:
- Visualisieren der eigenen Denkmodelle macht diese (be-)greifbar
- Konkretisieren des Diskussionsgegenstandes reduziert Missverständnisse
- Direkte Interaktion mit dem Modell unterstützt die Kommunikation
- Einfache Visualisierung ermöglicht den aktiven Einbezug von Nutzern
- Konzepte können rasch überprüft und Alternativen können verglichen werden
- Unklare oder ungenaue Anforderungen können früh aufgedeckt werden
- Frühes Aufdecken von Unklarheiten spart Geld